la kritze

Mittwoch, 6. Mai 2015

Der Rabe


Im dunklen Federkleid ist er mir
Unglück und Gefährte zugleich
Als einseitiger Begleiter zeigt er sich, denn wesentlich
weiß ich, dass er mir nicht treu sein kann
und immer erscheint, weil er den Vorteil erhofft
An kalten Wintertagen, da er der Wärme Schutz bedarf
und um der Hitze zu entfliehen im launischen Sommer
Doch manchmal lässt er sich, unwissentlich
zum Streicheln herab
Er muss sehr stolz sein auf sein Federkleid
Mir einsamen Menschen Daheim ist es Wonne
darüber zu gleiten, gerade in Zeiten, in denen
selbst Unwirkliches trostlos erscheint
Es ist naiv, in ihm Gesellschaft zu sehen
Ich biete ihm Essen, auf dass er länger verweilt
ganz selbstvergessen taucht er dann
den Schnabel hinein, der Rabe
so bleibt er für sich, bis ihm ein Stein
den Schädel zerbricht
und ihm seine Zuversicht nimmt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen